Montag, 4. Juli 2011

...bei alfred dem guzzi-professor

 morgens ist in engen schnell gepackt. unsere guzzis müssen ja noch zu alfred. anjas solo muss zur inspektion und über den tüv. louis, alfreds sohn macht sich hier an die arbeit, währenddessen macht sich alfred an meinem gespann zu schaffen, denn der von alfred "dezent" überarbeitete neue motor benötigt noch finale einstellarbeiten vor der reise. später wird sich herausstellen, dass der motor mehr als die von alfred angekündigten leistungen erbringt und meine erwartungen bei weitem übertrifft. nicht ohne grund wird alfreds perfektes motortuning von kennern seit langem geschätzt.
jetzt können die bergpässe die wir auf der reise befahren wollen kommen.
anja und anna nutzen die zeit um einen ausflug nach konstanz zu machen, ich selbst gehe in der werkstatt so gut es geht zur hand und passe auf die hunde auf.
abends hocken wir wieder wie so oft hinter der werkstatt und erzählen uns neue geschichten. Wenn uns keine neuen geschichten mehr einfallen, dann erzählen wir uns halt alte geschichten wieder neu.
die kinder cheyenne und anna tollen auf dem grundstück herum, der pizzabote kommt, alles was bestellt ist wird genossen, der wein, die pizza, der salat und die leute, - wirklich alles stimmt.
es ist wunderschön, wenn man freunde hat.

Sonntag, 3. Juli 2011

die sommermotorradreise 2011 beginnt...

es ist inzwischen zwanzig nach zehn, die sonne scheint uns gnädig. und das allerwichtigste: die motorräder stehen inzwischen fertig bepackt in der hofeinfahrt. seit stunden sitzen die beiden hunde rex und lea bereits im beiwagen. "nur ja die abfahrt nicht verpassen!", scheint deren einziger gedanke zu sein. nun noch selbst aufsteigen, anna fährt bei anja auf der solomaschine mit und los gehts.
nun noch schnell über bitburg fahren um dort bei der kasse bargeld abzuholen. das bedeutet zwar einen kleinen umweg, aber ok...
der umweg wird ein bisschen grösser, denn kaum in bitburg angekommen, beschleichen mich ernsthafte zweifel ob die espressomaschine ausgeschaltet ist. also nochmal zurück um festzustellen dass sie ausgeschaltet war.

die erste rast machen wir bei kusel, die zweite im kinzig-tal wo wir über einen obststand herfallen und frische kirschen, erdbeeren und pflaumen kaufen und direkt nebendran auf einem bänkchen im schatten eines baumes verputzen.

für heute ist unser reiseziel der campingplatz engen im hegau. dort finden wir auch eine schöne zeltwiese mit schatten vor. zudem verfügt der campingplatz über ein gutes restaurant mit annehmbaren preisen was wir nach der langen fahrt durch die sommerliche hitze sehr zu schätzen wissen.

fünf uhr ist wecken...

..um halb sieben wache ich auf. "vor acht fahren wir nicht los!" es ist noch zeit. also immer ruhig die restlichen dinge packen und duschen und blumen giessen und hund.. und und und....
es ist achtuhrdreiunddreissig.
wir fahren vor zwanzig uhr los.
soviel ist sicher!

Sonntag, 15. Mai 2011

Wochenende im Elsass

mit einigen Wochenendenstunden den Weg ins Elsass gefunden. Motorradtreffen dort, jedoch treffen sich dort  nicht die Motorräder, sondern deren FahrerInnen.



Eine gute Gelegenheit für eine Tagestour in die Vogesen. Von Ernolsheim/Saverne nach Lutzelbourg, Dabo, Urmatt nach Schirmeck. Dort fein Mittag essen im "Le Sabayon".
Das "Le Sabayon"

Weiter über Rothau und Fouday nach Waldersbach, alte Freunde die inzwischen wirklich alt geworden sind besuchen. Jean kommt gerade aus dem Stall und erwartet mich am Hoftor. Er bittet mich ins Haus und bietet mir einen Kaffee an. Besser kann ein Kaffee nicht schmecken. Seit dem Ende der siebziger Jahre kenne ich die Familie. Der Tod ihres ältesten Sohnes, auf dem Wochenendheimweg vom Millitärdienst. Mit dem Auto zwischen Rothau und Fouday an einen Baum gefahren. Die Sorge um die anderen Kinder, die Sorge um Arbeit, die Sorge um Broterwerb. Garantiert kein einfaches Leben.
Der Herd in der Küche Sommers wie Winters summt hier der Wasserkessel

Schrank, Tisch, Wachstuchtischdecke. Ewigkeit.
Das Gespräch kommt auf die Zeit in der ich sehr häufig in Waldersbach war. Allein oder mit Freunden die ich mitbrachte. Besonders in Erinnerung geblieben ist der lange Winter 1979 wo ich fast die ganzen Semesterferien dort war.
Wandschrank

Ein altes Bauernhaus, ein vom Eigentümerverein kaum noch genutztes Jugendlandheim, war mein Quartier. In besagtem langen Winter mit Birgit, Inge, Ulrike, Karl, Friedhelm und meinem Hund Charly dort gewesen. Inge und Birgit kamen mit dem nicht vorhanden Komfort und der Einsamkeit nicht klar. sie fuhren heim mit der Bahn. Die anderen kamen etwas später. Eine regelrechte gute Nachbarschaft entwickelte sich. Jean und Paulette mit ihren Kindern kamen jeden Tag herüber, auch Hermine und Germaine aus einem Nachbarhaus feierten sehr oft mit uns. Es braucht keinen weiteren Anlass zum Feiern als der, mit guten Menschen Zeit und Raum teilen zu dürfen.
"Isch ab dies´ Jahr 77!" sagt Jean. "Patric bekommt 51 Jahr, Martine hat 48 und Marc bekommt 36 (sechsundraissisch)."
Der Laden von Madame W. ist nun kein Laden mehr. Das Haus ist nun generalsaniert und knatschblau angestrichen.  Die neuen Eigentümer aus Straßbourg haben keine Kosten gescheut und viel investiert. "Die Leut´hab viel Geld." sagt Jean. Wenn Madame W. ihren Laden noch sehen könnte würde sie sich sehr wundern. Das Haus daneben war ein grosses Bauernhaus mit mächtigem Misthaufen im Hof. Der Misthaufen ist weg, das Haus renoviert. Nun ist es ein Café. "Marc isch unten im Café". Vieles von der alten Bausubstanz in Waldersbach ist komplett erneuert und saniert.
"Die Leut´aus Straßbourg hat viel Geld". sagt Jean.
Geld das Jean und Paulette nie hatten. Schwere Arbeit für wenig Geld war ihr Leben.
Hermine und Germaine sind inzwischen gestorben. Auch Madame Schneider von der ich immer viel Sagen hörte, die Tür an Tür mit dem Jugendlandheim wohnte, die ich aber in all den Jahren nie persönlich kennen gelernt habe, soll, so Jean, schon lange verstorben sein.

Das letzte Mal für mehrere Tage war ich 1982 in Waldersbach. Das Jugendlandheim am Ende des "Beau lieu" ist nun annähernd verfallen. Seit Jahren war niemand mehr dort.
"Da kam ein Grupp aus Deutschland, die hab gemach alles kaputt, alles kaputt! Da isch alles kaputt, alles kaputt!", sagt Jean mit weit ausladender Gestik.
Ehemaliger Gruppenraum  (Fenstersturz zusammengebrochen)

Ein Blick durch die Fenster lässt Schlimmes ahnen. Zugewachsen ist alles, das Dach des Toilettenanbaus ist eingestürzt. Nun wächst ein mächtiger Holunderbusch aus dem Anbau.
Neunundzwanzig Jahre sind eine lange Zeit.
Durch die Zeit reisen. Jean und Paulette, ich wünsche euch (und euren Kindern) was schönes, vielleicht bis bald.

Mittwoch, 9. März 2011

nichts ist beständiger als...

..logo!

der wandel...
die guzzi bekommt ne frischzellen kur in form eines neuen getunten motors.
es geht also nicht mit benz,  sondern mit guzzis gen osten.
mal sehen wie weit wir kommen.
zwei guzzis, zwei hunde, drei menschen.

Dienstag, 1. Februar 2011

erinnerung...

....fällt mir beim stichwort "licht ins dunkel" eine nacht in den karpaten ein, wo wir ein lagerfeuer am fluss hatten, ringsum schwarze nacht nur sterne und neumond, also wirklich finster... ausser unseren stirnlampen kein licht... das war schön.

der "graue"...

...hat stempel bekommen und die rechte untere Ecke fehlt.
"Ungültig" steht da.
Nie war ein Führerschein gültiger als dieser graue aus dem Jahre 1975.
Mit ihm war ich in aller Herren Länder. Deutschland zu allererst (DDR als es sie noch gab), Frankreich, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Niederlande, Belgien, Luxembourg, Spanien, Italien, das ehemalige Yugoslavien (heute heisst das so: Slovenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien, Griechenland, Türkei, Iran, Andorra, Dänemark, Schweden, USA, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und letzte NeuerFARHRung Portugal. Also sind das bis jetzt: 29.
Nun habe ich einen Mini-Plastikführerschein.
Wenn alles klappt was geplant ist, kommen diesen Sommer noch einige Staaten hinzu: Lettland, Litauen, Estland, Russland, vielleicht auch Ukraine und Rumänien.
Wenn ich noch einmal so viele "fremde Länder" erfahren könnte wie bisher, dann wären das nochmals 36 Jahre Fahrenszeit. Ich hätte da nichts dagegen.