Sonntag, 10. November 2013

unterwegs, endlich mal wieder

es ist ja nicht so, als wären wir in der letzten zeit nicht gereist. ein wochenende in gieboldehausen und im harz zum beispiel. allerdings, eine reise in der es zu einer loslösung vom "zu hause" kommt.
wie ein gummiband zieht die normalität von hinten und lässt nur ungerne zu, dass man sich dem neuen, unsteten leben eines reisenden hingibt. schliesslich wird die kraft der "zurückhaltung" schwächer, das band löst sich, fällt schliesslich ab, gibt frei.
Wichtige Entscheidungen
von nun an gibt es entscheidungen zu treffen. zum beispiel: "welchem hinweisschild wollen wir folgen?"
seit dem herbst 2010 waren wir nicht mehr in spanien. eine viel zu lange zeit ist seither vergangen. drei ganze jahre "ohne", ist drei lange jahre zu viel. daher hatten wir uns viel vorgenommen, unklar war uns aber bereits vor der abreise, ob wir alles davon auch erfahren würden.
die alte transitstrecke bis toul auf der autobahn, ab da nur noch landstrasse richtung süden. erster stop und gleichzeitig übernachtungsort, sennecey le grand. schon seit jahren ein ort im burgund, der es uns angetan hat. immer noch route national, auch wenn bei vielen der alten strecken, im zuge des ausbaus an schnellstraßen und autobahnen, die vorbezeichnung "N" einem "D" gewichen ist.
entlang der saone ist alles noch in bester ordnung. da heisst die nationalstraße noch "N6".
bei tournus biegen wir rechts ab auf kleine landstrassen des "maconais".
noch gibt es sie, die bekannten und bewährten kleinen Läden und Geschäfte

unser nächstes zwischenziel ist vichy, von dort aus wollen wir uns durch das zentralmassiv nach süden orientieren. die genaue streckenführung ist uns noch nicht klar.
unterwegs halten wir in einem kleinen örtchen an, versorgen uns mit brot und frischem obst sowie gemüse. ein guter käse und auch eine flasche wein aus der region darf natürlich nicht fehlen.
das brot war vorzüglich, der käse auch. nur der wein hatte, wie sich später am abend herausstellte, kork.
nachdem wir vichy passiert hatten, fuhren wir ganz knapp vor der französischen rush-hour an clermont-ferrand vorbei auf der autobahn in richtung montpellier. das schlechte wetter, das mit heftigem regen und extremen wind verbunden war, liess uns den schnellen weg nach spanien nehmen. aber die brücke von millau ist ja auch sehenswert und da wir diese noch nicht befahren haben,  war das ein willkommener anlass dies nachzuholen.
 
Auffahrt zur Brücke von Millau von Norden her kommend


 An dieser Stelle unterbreche ich weil das reale Leben ruft.
Es ist noch zu berichten:
Way-Points:
  • vinaros
  • embalse de forata
  • albacete
  • balazote zwiebel und knoblauch felder
  • alcaraz
  • reolid
  • puente de genave
  • hornos
  • arroyo frio telefonat mit den "bösen onkels"
  • cazorla
  • villamartin
  • jerez
  • barbate
  • tarifa
  • ronda
  • casarabonela
  • el chorro
  • carzorla
  • vinaros
  • andorra
  • caraman
  • lavaur
  • rodez
  • laguiole
  • vichy
  • rastplatz
  • tournus
  • die alte transitstrecke


Montag, 9. September 2013

MRT in Gieboldehausen...

Es ist eigentlich schon ziemlich beknackt für etwa einen Tag und einen Abend von der Luxembourger Grenze nach Gieboldehausen zu fahren. Knapp 500 Kilometer hin und kaum 36 Stunden nach der Ankunft wieder 500 Kilometer zurück.
Das war in den vergangenen Jahren immer die Überlegung und Begründung sich letztlich doch nicht in den "Mittleren Osten" aufzuraffen.
In diesem Jahr war das allerdings anders. Und eigentlich ist Ted Simon daran schuld.
Ach was, was heisst denn eigentlich Schuld? Er war, oder der Inhalt seiner Mail war für dieses Jahr Motivation genug mich auf die Socken zu machen.
Freitag morgens das Gespann packen, Zelt, Isomatten und alle sonstigen Verdächtigen, dann um 12:15Uhr Tochter Anna an der Schule abholen, Tanken und auf gehts.
Bei strahlendem Sonnenschein ausnahmsweise über die Autobahnen und Schnellstraßen feste am Quirl gedreht und über die Piste gebraten.
Wer bisher nur  "Solo" gefahren ist, mag sich wundern, dass mit einem Gespann 135 km/h auf der Autobahn schon ein ziemlich flottes Tempo darstellt. Zwar geht meine Guzzi auch 170 km/h, nur das will keiner wirklich erleben, weil dann das Fahren sehr unruhig und quasi zu einem Tanz auf dem Vulkan wird.
Super Platz an der Sonne

Hier gehts rein ins Getümmel


Anna genießt das Treffen
Für den Abend bereiten wir uns bekleidungsmäßig derart vor, dass wir so weit möglich, leichte und sommerliche Sachen anziehen. Es bleibt noch bis tief in die Nacht angenehm warm.
Anstehen für ne Wurst
Beim abendlichen Schlendern über den Platz begegnet mir etwa hier ein Mann den ich seit Jahren kenne, allerdings nur von seinen Büchern und von einigen E-Mails die er und ich ausgetauscht haben. Beim aneinander vorbei gehen lüpfe mit einer Handbewegung symbolisch meinen Hut (hatte ja keinen auf) und er antwortet mit einer leichten Verneigung mit dem Wort: "Chapeau!".

In diesem Foto ist Ted Simon versteckt
Später treffen wir noch einmal aufeinander. Am Lagerfeuer verbringen wir über zwei Stunden im Gespräch über "alles mögliche". Die Themen mäandern, sind facettenreich und stets interessant. Weltgeschehen, aktuelles im Vergleich zu bereits vergangenem. Reisen, privates, Freunde, Einsichten und Aussichten. Ich bin erstaunt, dass er mich kennt, er erinnert auch grob Infos zu mir, weiss mich trotz der "nur ein paar Mails" die wir über die Jahre ausgetauscht haben, zu verorten. Von meiner Tochter Anna erzähle ich ihm, die ihn eigentlich begrüssen wollte, sich aber schließlich davor gedrückt hatte, aus Angst, sie würde nicht die rechten Worte finden. Er fragte danach, wo wir denn unser Zelt aufgebaut hätten, "Right in front of the entrance, on the right side, next to the hedge". Ich erzähle ihm, dass seine Mail vom 17. August für mich Anlass war, mich auf den Weg zu machen um ihn schließlich doch persönlich kennen zu lernen. Er betont, dass er dieses Treffen hier so besonders mag, weil es nicht so kommerziell ist. Dann erzählt er mir von seiner Stiftung, wie schwer es wäre für diese Sache Sponsoren zu finden. Auch erfahre ich, dass das Buch seiner zweiten Weltreise nicht so von den Lesern angenommen wurde wie erhofft. Er glaubt, die meisten Leute würden ihn wegen seiner ersten Veröffentlichungen kennen und weniger wegen dem Buch seiner zweite Reise. Zwischendurch schichten Ted und ich noch ein wenig das Feuerholz um, andere helfen und das Feuer lodert bald wieder prächtig. Ted erwartet noch Doris Wiedemann  und bei dieser Gelegenheit lerne ich die auch noch in Persona kennen. Ihr Buch "Taiga Tour" habe ich auch bei mir im Regal stehen. Viel über ihre Reisen habe ich im Internet gelesen und gesehen. Interessante Person, reist aber gänzlich anders als ich, in meinen Augen viel zu hastig, mehr auf Tempo und bezwingen der Distanz ausgerichtet. Er fragt mich nach Reiseliteratur die ich  gelesen habe und ich zähle ihm die für mich wichtigsten und einprägsamsten auf:  Seine drei Bücher Themenkreis "Jupiter"(die ich alle habe) zu allererst, dann "Abgefahren" von Claudia Metz und Klaus Schubert, dann die Bücher von Wolfgang Büscher (zu Fuß unterwegs), Tillmann Waldthaler (mit Fahrrad unterwegs), John Steinbecks "Travels with Charley", dann die Geschichte von zwei Radfahrern die ich auch persönlich kennen lernen konnte in 10 Jahren durch 5 Kontinente und 160.000km per Rad (http://www.reducespeed.de) und last but not least Robert Louis Stevenson "Reise mit einem Esel durch die Cevennen".  Ted fragt mich ob ich Bücher von Doris gelesen habe, was ich unter Hinweis auf "Taiga Tour" bejahe.  Die Zeit ist wie im Flug vergangen, war es soeben noch 21:00 Uhr, sind es nun schon 23:15 Uhr. Mit einem kräftigen und warm(herzigen) Händedruck verabschiedet sich Ted Simon von mir. Schon komisch, da kennt man jemanden seit über 30 Jahren und lernt die Person schließlich "in echt" kennen. Man entdeckt viele Parallelen, manches was ähnlich wennauch nicht gleich empfunden wird, aber keine sich entgegenstehenden Ansichten. Eigentlich hatte ich sowas bereits erwartet.
Gemütlicher Ausklang nachts am Gespann

Vorbereitung und Warten aufs Konzert

All in One

Total nette Familie aus DD

All in One macht wirklich Laune

Schöne Kerzendeko-Idee (Foto von Anna)

super tolle Stimmung auf dem Konzert

Wohl gut 1.000 Zuschauer und 10.000 gefühlte Zuschauer.



Der frühe Vogel....

packt ganz früh sein Zeug und schaut dass er vor dem Regen nach Hause kommt ;)


 Hier nun ein paar Fotos unseres kleinen Samstag-Trips in den Harz. Kyfhäuser, Stolberg, Elbingerode waren die High-Lights dieser Tour. (die Fotos sind von der Pentax die vorherigen vom I-Phone)
Samstag früh in Gieboldehausen

Torwächter

Fertig zur Ausfahrt

Schwerer Unfall am Fuße des Harz

Anna gehts gut

Kyffhäuser und Denkmal, denk ich mal ;)

Tachostand

Kilometerlang Strohballen am Fuß des Harz

Stolberg im Harz

Stolberg im Harz

Elbingerode Christinenweiher 2005

Elbingerode Christinenweiher 2013


Baude am Christinenweiher in Elbingerode

Reiseberichte im Veranstaltungssaal des Treffens

Annas Haarkunst

Alte Zöpfe braucht das Land

Samstag mittags in Gieboldehausen

Parkplatz

Ne Harley mit Alukoffern? Gibts, und nen total netten symphatischen Fahrer der mit seine Frau da war, siehe nächstes Foto..

Eine schöne alte Triumph und eine noch tollere liebe Fahrerin

Sonnenaufgang in Gieboldehausen

El Tachostand

Anna sortiert sich...

So, das war´s von dieser irren Kurzreise. Hier im Anschluss noch einige Fotos und Filmchen die meine Tochter gemacht hat. Anna hatte es jedenfalls sehr gut gefallen auch den Ted hat sie interessiert beäugt, wollte ihn aber nicht begrüßen, weil sie Angst hatte, ihr Englisch wäre zu schlecht.

Freitag, 17. Mai 2013

Zurück!

Heute haben wir "Zicke" und "Herrn Rossi" wieder von "Bikers Nightmare" zurück geholt.
Ahnungslose Dilettanten!
Nichtsnutzige Motorradfuzzis!
Unbeseelte Zweiradhändler, pfui.

Willkommen zurück ihr beiden. Und jetzt fahren wir mal wieder nach Konstanz zu Alfred, Louis und der ganzen Rasselbande dort. Die haben Verstand und Leute die euch wollen.
"Zicke" und "Herr Rossi" im oberen Donautal nahe Sigmaringen
JAwoll!

Montag, 13. Mai 2013

Absichtserklärung...

...nach zwei Mal Rundreise Elsass, Schwarzwald, Alpen, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien in der einen oder anderen Routenabfolge, sind wir im letzten Jahr über Bayern, mit einem leider nur kurzem Abstecher über Tschechien zurück nach Hause gefahren.
Ja, der Osten hat es uns angetan.

Viel Gegend...

...noch mehr Gegend

Deshalb beabsichtigen wir in diesem Sommer über Tschechien, dort als eines der Zwischenziele das Iser-Gebirge *, in die nördlichen Karpaten und/oder nach Masuren zu fahren. Vielleicht ist ja auch der ein oder andere baltische Staat mit dabei.
Sehnsucht nach dem was im Osten auf uns wartet und Entdeckungslust ist genügend vorhanden.
Es wird darüber berichtet.

* Iser-Gebirge: das kam so, im Winter hatten wir ein besonderes Vorlesebuch entdeckt und sehr genossen. Weite Teile der Geschichte spielen im Iser-Gebirge, das im nördlichsten Zipfel von Tschechien, oder im südöstlichsten Winkel Deutschlands, oder im südwestlichsten Zipfel Polens zu finden ist. Geschrieben von der tschechischen Autorin Iva Prochazkova  ( http://ivaprochazkova.com/index_de.html) hat uns das Buch "Wir treffen uns wenn alle weg sind"sehr beeindruckt und wir wünschen der Autorin weiterhin viel Spaß und Inpiration beim Entwickeln und Aufschreiben von solchen aussergewöhnlichen Geschichten.
Copyright liegt nicht bei mir, es handelt sich um ein Buch das im Sauerländer-Verlag erschienen ist. Sehr lesenswert.
Die Abbildung des Buchcovers ist kein Diebstahl geistigen Eigentums, sondern der unentgeltliche Versuch Werbung für ein gutes Buch zu machen. Also Leute, in einen gut sortierten Buchladen gehen und kaufen!

Wir waren alle drei sehr angetan von dem Buch und deshalb geht es, wenn alles gut geht, in diesem Jahr auch in das Iser-Gebirge. Dabei werden wir sicher das ein oder andere Mal an "Mojmir Demeter" und "Omi Kalomi", aber und vor allem auch an Iva Prochazkova denken.